EM Zürich

Datum 16.08.2014 03:04 | Thema: 

Felix Franz mit ganz großem Auftritt

Was gibt es besseres als die Bühne einer Europameisterschaft, um über sich hinauszuwachsen? Felix Franz hat sich mit einer Weltklassevorstellung im Halbfinale mit 48,96 Sekunden nun auch international einen Namen gemacht. Im Finale am Freitagabend bestätigte der junge 400 Meter Hürdenläufer der LG Neckar-Enz seine tolle Form und lief auf einen ausgezeichneten 5. Platz unter Flutlicht in Zürich. Es siegte mit dem Schweizer Karim Hussein ein Einheimischer, der frenetisch bejubelt wurde.


Am Freitagabend um Zwanzig vor Neun war es dann soweit, Felix Franz marschierte mit den anderen Endlaufteilnehmern ins endlich einmal ausverkaufte Rund des Letzigrundstadions ein, um noch die letzten Startvorbereitungen auf der regennassen Tartanbahn zu treffen. Pünktlich fiel dann der Startschuss, der Bietigheimer hatte mit Bahn zwei nahezu das komplette Feld im Blick. Bis weit ins Rennen hinein lag das Feld noch dichtauf, erst in der zweiten Kurve schob sich unter anderem der spätere Sieger merkbar nach vorne. Felix Franz hing dann etwas zurück an siebter Stelle, jedoch nicht aussichtslos, so dass er mit entschlossenem Gesichtsausdruck Boden gutmachen wollte. Nach hartem Kampf auf der Zielgeraden, konnte er sich tatsächlich noch bis auf einen vor den Meisterschaften nie für möglich gehaltenen Rang 5 vorkämpfen. Mit 49,83 Sekunden hatte er wiederum noch einmal eine sehr schnelle Zeit hingelegt.

Noch um einiges schneller war er allerdings im Halbfinale unterwegs, als er sensationelle 48,96 Sekunden lief und damit die Tür zur Weltklasse weit aufstieß. Das war aber auch nötig, denn in einem sehr ausgeglichenen und leistungsstarken Feld waren die Finaltickets heiß umkämpft. So kam er als bester der zwei Zeitschnellsten weiter, denn nur die Plätze 1 und 2 der drei Halbfinals berechtigten zum Direkteinzug in den Endlauf. Nach einer nervenaufreibenden wetterbedingten Verschiebung am Mittwoch, zeigte sich Felix Franz hiervon wenig beeindruckt. Ganz im Gegenteil, er ging das Halbfinalrennen entgegen seiner sonstigen Gepflogenheit extrem schnell an. Dieser mutige Auftritt wurde mit der Wahnsinnszeit belohnt. Das hatte aber für das Finale viele viele Kräfte gekostet, was er wie auch alle anderen mit Ausnahme des späteren Europameisters im Finale, der dort als Einziger noch zulegen konnte, merken sollte. Zuvor musste sich der Mann von der LG Neckar-Enz bereits am ersten EM-Tag vormittags im Vorlauf beweisen. Diese Hürde hatte er problemlos gemeistert. Hier hatte er mit einem Endspurt auf der Zielgeraden schon einmal als Vorlaufzweiter in 50,23 Sekunden angedeutet, dass mit ihm zu rechnen sein könnte.

Martin Grund (MG)





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