Felix Franz über Platz fünf bei U 20-WM enttäuscht
Die Krönung mit einer Medaille blieb Felix Franz im Endlauf über 400 Meter Hürden verwehrt. Mit der drittschnellsten Zeit seiner Karriere hatte das Talent von der LG Neckar-Enz die Ziellinie nach 50,80 Sekunden überquert, konnte aber diesmal seine Stärke im Finish nicht wie gewohnt ausspielen. Dazu hatte er zuvor an den Hürden zuviel Kraft gelassen, als er oftmals zum Dribbeln gezwungen und damit des Schwungs beraubt wurde. Als neuer Weltmeister durfte sich in Barcelona der US-Amerikaner Eric Futch feiern lassen, der 50,24 Sekunden benötigte.
Im Vorlauf am Mittwoch konnte der junge Bietigheimer noch froh sein, dass er nicht an der achten Hürde zu Fall kam. Schon, da hätte sein Traum zu Ende sein können. Doch mit Kampfgeist rettete sich Felix Franz in 51,78 Sekunden als Laufdritter nach einem auch insgesamt unrunden Rennen ins Ziel. Wesentlich schneller war er dann im Zwischenlauf unterwegs. Mit sehr guten 50,60 Sekunden gewann er auf der Zielgeraden seine Vorschlussrunde, nur einmal war er zuvor etwas schneller unterwegs. Dennoch funktionierte auch hier beileibe nicht alles nach Plan. „Ich hatte so ein Glück!“ war der erste Kommentar des Athleten der LG Neckar-Enz. Ganz auf der Außenbahn laufend, stimmte der Anlauf zur ersten Hürde nicht. Er entschied sich instinktiv, diese mit dem falschen Bein zu überqueren und das bis zur 7. Hürde beizubehalten – die richtige Lösung wie sich an seinem Endspurt auf der Zielgeraden zeigte, obwohl der Lauf sehr unrhythmisch war.
Somit reiften spätestens nach dem Finaleinzug mit der zweitschnellsten Zeit seine Medaillenträume. Entsprechend forsch gestaltete Felix Franz den Beginn des Rennens im Finale am Freitagabend. Lange lag der hochaufgeschossene Schlacks dann auch aussichtsreich. Jedoch stimmten die Abstände zu den Hürden zu oft nicht ganz, so dass er sich davor immer wieder zum Dribbeln gezwungen sah. Um anschließend wieder Fahrt aufzunehmen, verbrauchte er viel Kraft. Dies rächte sich dann im Schlussspurt, als er im engen Kampf um die Medaillen nicht mehr entscheidend zusetzen konnte. Mit 50,80 Sekunden war er wieder zügig unterwegs, doch die erhoffte weitere Steigerung blieb aus. Dennoch hat Felix Franz bei den U 20- Weltmeisterschaften mit der zweit- und drittschnellsten Zeit seiner Karriere seine starke Form unter Beweis gestellt und mit der Finalteilnahme sein primäres Ziel erfüllt. Dennoch verständlich, dass er zuerst arg enttäuscht den Wettkampfort verließ, schließlich gelangt man nicht immer in Reichweite einer Medaille bei einem solchen Großereignis.
Martin Grund (MG)