Nina Sippel räumt alles ab
Erneut kam es dann diesem Wochenende zu zwei parallel stattfindenden großen Meisterschaften unter Beteiligung der LG Neckar-Enz. Dabei präsentierten sich die Athleten bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften der Aktiven in Walldorf sowie den Württembergischen der U 16 in Dagersheim an beiden Tagen in teilweise herausragender Form. Während im badischen Saskia Herzig als Silbermedaillengewinnerin, Lisa Durian als Vierte wie auch Philipp Winkeler als Zweiter im B-Finale überzeugen konnten, setzten die LG-Talente noch einen drauf. Allen voran Nina Sippel, die mit vier Bestleistungen gleich vier Titel gewann und sich somit zur erfolgreichsten Teilnehmerin der gesamten Veranstaltung kürte. Auch Konstantin Wünsche steuerte mit mehreren persönlichen Rekorden einen kompletten Medaillensatz für die überaus starken LG-ler bei.
Am Samstag war bei den Aktiven zunächst Philipp Winkeler im LG-Dress zu sehen. Geschwächt durch eine leichte Erkrankung und überhaupt erst als Nachrücker zur Meisterschaft zugelassen, zeigte er eine sehr gute Vorstellung über 100 Meter. Er qualifizierte sich für den B-Endlauf und wurde dort sogar Zweiter. Mit 11,18 Sekunden stellte er eine neue Saisonbestzeit auf. Luisa Barth hatte etwas Probleme am Start, aber kam danach gut ins Rollen und auf 13,07 Sekunden. Lisa Durian steigerte sich im Weitsprung von Versuch zu Versuch und stellte mit 5,38 Meter eine neue Saisonbestweite aus, das Finale war letztlich nur wenige Zentimeter entfernt. Einen Tag später machten ihr beim Dreisprung Probleme am Fuß und die ungewohnte Optik rund um ihren Absprungbalken zu schaffen. Sie kämpfte sich mit Entschlossenheit durch den Wettbewerb und wurde Vierte mit 11,18 Meter. Unterdessen zeigte Saskia Herzig (alle TSV Bietigheim) im Stabhochsprung mit 3,10 Meter eine ansteigende Verfassung. Bei der Anfangshöhe hatte sie es mit zwei ungültigen Versuchen zuerst spannend gemacht, danach sprang für sie Silber heraus. Über 200 Meter hatten Lisa Durian und Luisa Barth mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Als Achte und Neunte liefen sie 26,84 beziehungsweise 26,89 Sekunden.
Nicht zu stoppen war Nina Sippel bei der U 16-Meisterschaft. Nach etwas Zittern erreichte sie im Weitsprung den Endkampf und legte dann dort aber erst so richtig los. Mit 5,29 Meter konnte sie im vierten Versuch klar ihre Bestleistung steigern. Doch erst im allerletzten Sprung entschied sich der Wettbewerb. Da die Besigheimerin dort 5,19 Meter nachlegte, dadurch den weiteren zweitbesten Versuch aufwies, sicherte sie sich erstmals Gold bei der W 15. Der 100 Metervorlauf lieferte mit Bestleistung von 12,79 Sekunden den Hinweis, dass sie womöglich der Favoritin gefährlich werden könnte. Zumindest hatte sie damit bereits die DM-Norm in der Tasche. Im Finale schob sie sich dann tatsächlich auf den letzten Metern an die Spitze und siegte mit 12,85 Sekunden. Auch am zweiten Tag ließ das Talent der LG Neckar-Enz nicht nach. Im Hochsprung floppte sie nach einem makellosen Wettkampf auch über die neue Besthöhe von 1,64 Meter schon im ersten Versuch. Die 1,67 Meter waren für eine verbliebene Konkurrentin in diesem Wettbewerb und sie noch knapp zu viel des Guten. Doch damit nicht genug, auch über 80 Meter Hürden war Nina Sippel nicht zu schlagen. Aufgrund einer Verzögerung des Vorlaufs bestand nur sehr wenig zur Regeneration fürs Finale. Doch sie hatte noch genügend Kraftreserven, um wiederum einen persönlichen Rekord aufzustellen. Mit 12,22 Sekunden rannte sie zu Titel Nummer vier, umso bemerkenswerter, da es in fast allen Disziplinen Athletinnen mit besseren Vorleistungen gab.
Auch die anderen Trümpfe der LG Neckar-Enz stachen. Merit Schelling steigerte ihre Bestleistung im Stabhochsprung der W 15 auf 2,60 Meter. Damit holte sich die Bönnigheimerin Silber. Im ersten Zeitlauf der W 14 über 800 Meter setzte sich ein Trio vom Feld ab. Mit dabei befand sich Chiara Heidinger (TSV Bietigheim), die zwischenzeitlich auch die Führung übernahm, um das Tempo weiter hoch zu halten. Das wurde mit einer Steigerung der Bestzeit um rund drei Sekunden auf 2:32,92 Minuten und Platz 9 belohnt.
Gold, Silber und Bronze sowie eine weiter Endlaufteilnahme mit mehreren Bestleistungen war die starke Ausbeute von Konstantin Wünsche bei der M 14. Im Stabhochsprung führte ihn die Einstellung des persönlichen Rekords von 3,00 Meter auf Rang 2. Der Speerwurf funktionierte hervorragend. Der beste Versuch einer starken Serie landete bei 41,79 Meter. Mit der neuen Bestweite holte er sich den Titel des Württembergischen Meisters. Auch der Sonntag brachte weiter Erfreuliches. Über 80 Meter Hürden belegte er bei Gegenwind in 12,78 Sekunden im Finale den 5. Platz. Nach einem sehr gelungenen Einwerfen mit dem Diskus, begann beim Besigheimer nach zwei ungültigen Versuchen zum Auftakt das große Zittern. Doch er rettete sich in den Endkampf und nutzte die zusätzlichen drei Versuche, um noch eine Bestleistung aufzustellen. Mit 30,85 Meter schob er sich auf den Bronzerang.
Martin Grund (MG)