Sensation durch Tamara Schaßberger
Die mit Tamara Schaßberger mitfiebernden Zuschauer mussten sich am Samstag verwundert die Augen reiben. War das Ergebnis beim packenden Stabhochsprungwettkampf der U 20 bei den Deutschen Jugendhallen- und Winterwurfmeisterschaften tatsächlich Realität? Doch - Tamara Schaßbergers Medaille glänzte silbern. Die junge Springerin der LG Neckar-Enz hatte bereits im ersten Versuch eine neue persönliche Bestleistung mit 3,90 Meter aufgestellt und sich damit sensationell auf Platz 2 geschoben. Im Speerwurf der U 20 kam Tobias Seel (beide TSV Bönnigheim) nach Ellbogenproblemen nicht über 54,01 Meter hinaus und wurde Elfter.Mit 24 Springerinnen stellte sich beim Stabhochsprung ein sehr großes Teilnehmerfeld dem Wettbewerb um den nationalen Meistertitel. Die dadurch entstehenden langen Pausen zwischen den einzelnen Sprüngen sorgten für wenig leistungsfördernde Bedingungen. So hatte auch Tamara Schaßberger, die eigentlich noch der Altersklasse U 18 angehört, das ein oder andere Problem beim Einspringen. Deshalb stieg sie bereits bei 3,45 Meter in den Wettkampf ein. Doch von Höhe zu Höhe gewann sie an Sicherheit und trumpfte immer mehr auf. Ab 3,80 Meter sprang sie dann mit einem geliehenen Stab, da keiner aus ihrem mitgebrachten Fundus mehr für die folgenden Höhen ausreichte. Nach einem Sprung zum Eingewöhnen überquerte sie dann im zweiten Versuch die Latte. Bei den folgenden 3,90 Meter sollte dann die Entscheidung um die Medaillen fallen. Noch sieben Springerinnen waren in dem von auffallend besonders vielen jungen Athletinnen dominierten Wettbewerb verblieben. Tamara Schaßberger konnte zu diesem Augenblick nur noch gewinnen, sie hatte schon alle Erwartungen erfüllt. Anlauf, kraftvoller Absprung und schon schwebte sie im ersten Versuch über die neue persönliche Bestleistung. Plötzlich hatte sie mit dieser Steigerung um 9 Zentimeter die Führung inne und durfte ein wenig vom Sieg träumen, denn alle anderen patzten. Am Ende setzte sich aber erwartungsgemäß Juliane Schulze (Bad Sooden-Allendorf) durch, die noch über 4,05 Meter kommen sollte.
Tobias Seel hatte schon im Vorfeld der Meisterschaft mit Problemen am Ellbogen des Wurfarms zu kämpfen. So flog der Speer bei keinem seiner Versuche so weit wie erhofft. In der Sommersaison möchte er dann wieder besser als Platz 11 abschneiden, seine beste Weite hatte er im zweiten Versuch erzielen können.
Martin Grund (MG)