Felix Hepperle erfüllt sich Bronzetraum
Mit dem 3. Platz geliebäugelt hatte der Bönnigheimer Felix Hepperle von der LG Neckar-Enz bei den Deutschen Hallenmehrkampfmeisterschaften. Mit mehreren Bestleistungen konnte er sich diesen Traum am Wochenende in Frankfurt-Kalbach erfüllen. Am Ende stand eine starke Mehrkampfrekordmarke von 5700 Punkten, mit der er sich seinen Traum einer Bronzemedaille wahr machen konnte.
Doch wie so oft hing sein Erfolg am seidenen Faden. Nach der fünften Disziplin in der Halle, dem 60 Meterhürdensprint, hatte er mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Was war passiert? Nach tollem Start bekam er an der zweiten und dritten Hürde technische Probleme, ein Aufsetzen mit den Fersen folgte, was zur besagten Verletzung führte. Da war es dann beinahe nebensächlich, dass er trotzdem eine neue Bestleistung mit 8,39 Sekunden aufgestellt hatte. Fieberhaft kämpfte die physiotherapeutische Abteilung nun darum, ihm die Fortsetzung des Wettkampfs zu ermöglichen – mit Erfolg. Währenddessen wurde der Wettkampf aber schon mit dem Stabhochsprung fortgesetzt. Ein Einspringen war nicht mehr möglich, aber auch diese Schwierigkeit meisterte Felix Hepperle. Er stieg bereits bei 4,00 Metern ein und sprang dort aus einem kurzem Anlauf. In der Folge wechselte er dann bei 4,70 Meter auf einen härteren Stab und einen längeren Anlauf. Das glückte so gut, dass er sogar noch 5,00 Meter überwand. Damit hatte er sich erstmals auf den begehrten 3. Rang geschoben.
Zuvor hatte er sich mit mehreren Bestleistungen eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen. Mit 7,13 Sekunden sprintete er eine neue Bestmarke über 60 Meter und auch im Weitsprung war er mit 7,18 Meter so gut wie nie zuvor in der Halle, trotz keineswegs optimaler Sprünge. Einen kleinen Dämpfer gab es dann im Kugelstoßen, bei dem er nicht über 12,28 Meter hinauskam. Das machte er dann aber im Hochsprung mehr als wett. Er steigerte sich von Sprung zu Sprung und stellte mit 1,97 Meter seine persönliche Bestleistung ein. Nach dem ersten Tag positionierte er sich damit auf Rang 6.
Der zweite Tag startete mit besagten Malheur beim Hürdenlauf, was er mit großer Nervenstärke beim Stabhochsprung meistern konnte. So galt es im abschließenden 1000 Meterlauf seinen Vorsprung zu verteidigen. Dies gelang ihm mit einem taktisch klugen und couragierten Auftritt. Auch hier stellte er mit 2:45,70 Minuten eine Bestleistung auf. Damit schob sich Felix Hepperle sogar noch etwas näher an den Zweitplatzierten heran. Deutscher Meister wurde mit Matthias Prey (SC Rönnau 74) einer der Favoriten, vor Patrick Scherfose (LG Weserbergland). Dahinter belegte Felix Hepperle schließlich sicher den tollen 3. Platz.
Martin Grund (MG)